Nutzt du smarte Plugins? Dann hast du viele Möglichkeiten. Probiere folgende Mixing-Techniken aus, um unsere intelligenten Tools optimal zu nutzen.
Wenn das Mischen von Musik wie das Backen eines Kuchens ist, wirst du gelegentlich ein neues Rezept ausprobieren wollen. Du suchst vielleicht nach Inspiration, steckst in einem bestimmten Workflow fest oder versuchst, ein bestimmtes Problem zu lösen. Wirf einen Blick auf diese 11 Rezepte, die deinen Mix verbessern können.
Das Beste daran ist, dass jedes dieser Rezepte als Zutaten die Plugins unserer ‘smart’-Serie nutzt. Diese umfasst smart:EQ 4, smart:comp 2, smart:reverb und mehr, was sie zu einem Premium-Paket für Mixing-Ingenieure macht, die eine Vorliebe dafür haben, ein perfektes Gericht zu servieren!
1. Spacey Guitar Gluer
Probiere diese Chain auf der Gitarre aus, um ihr ein Gefühl von Dimension zu verleihen und um sie besser „mit sich selbst“ zu verbinden. So geht sie mit anderen Elementen deines Mix Hand in Hand.
Du benötigst…
- smart:EQ 4 High-Pass bei 80 Hz, erhöhe die High-Mids und nutze den smart Filter, um das Signal zu glätten
- smart:reverb – Füge Raum mit einem Reverb hinzu, der “reichhaltig” und etwas “künstlich” klingt
- smart:comp 2 – Klebe die ‘wet’ und ‘dry’ Signale zusammen.
Die Gitarre kann ein sehr dynamisches Instrument sein, abhängig vom Aufnahmetyp, für welchen Zweck du sie einsetzt und wie sie eingespielt wird. Mit dieser Chain berichtigen wir zunächst die Frequenzbalance der Gitarre mit Filtering und EQ und sorgen für eine klangliche Stabilität. Als nächstes nutzen wir smart:reverb direkt auf dem Kanal der Gitarre, fügen Reverb hinzu und mischen beide Signale miteinander. Danach nimmt sich smart:comp die beiden Signale vor und hält sie zusammen. An diesem Punkt kannst du das Mix-Level des Reverbs wieder aufrufen, um es mit der angewendeten Kompression abzuschmecken.
2. Drum Tightener
Zur Verwendung auf einzelnen Drum-Channels, um zuerst einen bestimmtes Element des Schlagzeugs zu isolieren und dann zu formen.
Du benötigst…
- smart:EQ 4 – Korrigiere Resonanzen dort, wo sie auftreten
- smart:gate – Setze einen kurzen Release für mehr ‘Tightness’, entferne bei Bedarf den Raumhall
- smart:comp 2 – Schneller Attack für mehr ‘Punch’, oder stelle den Attack länger ein, um Transienten durchzulassen
- smart:limit – Zähme die härtesten Peaks – überprüfe diesen Parameter nach dem Abmischen des gesamten Busses erneut.
Aufgenommene Drums können entweder einzeln oder global als Teil des gesamten Kits (auf einem Bus) verarbeitet werden. Wir greifen auf einen einzelnen Drum-Kanal, wie eine Tom oder Snare zurück, und optimieren das Timing mit smart:gate, um ihm dabei zu helfen, so herauszustechen, wie wir es möchten. Zudem formen wir die Dynamik mit smart:comp weiter, zähmen das Signal und nutzen smart:limit für das Gain Staging unseres Schlagzeugs. Versuche es hier jedoch nicht zu übertreiben.
3. Vocal Clarity Chain
Klare und präzise, fast intime Vocals lassen sich mit einem High-Shelf-Boost erreichen. Was kann schon schief gehen? Was ist zum Beispiel mit der Harshness? Hier erfährst du, wie du das Beste aus beiden Welten bekommst.
Du benötigst…
- smart:EQ 4 – High-Pass bei 100 Hz, Boost 8–12 kHz für mehr Luftigkeit
- smart:deess – Entferne Zischlaute intelligenter als es mit anderen De-Essern möglich ist
- smart:comp 2 – Mittlerer Attack, softe Ratio, um die Dynamik zu kontrollieren
- smart:reverb – Ein Reverb mit vielen ‘artificial’ und Color-Einstellungen für einen polierten Klang.
smart:deess geht weiter als andere – es analysiert das Profil der eingehenden Stimme und erstellt ein Modell des Klangs der verschiedenen Konsonanten, um sie maßgeschneidert zu reduzieren. So kann deine Stimme auch mit einem High-Shelf-Boost von smart:EQ intim und dennoch nicht harsh klingen. Nach dieser Phase bringt ein wenig dynamische Bearbeitung das Gewicht und die Kraft der Stimme zum Vorschein.
Du kannst smart:EQ und smart:deess auch in umgekehrter Reihenfolge verwenden und dabei das Smoothing von smart:EQ als Ergänzung nutzen. Scheue dich nicht, nach der Kompression eine zweite Instanz von smart:deess zu laden, um zu sehen, ob der Dynamikregler mehr harsche Klänge ins Spiel gebracht hat.
4. Bass-Weighter
Nimm einen leichten Basssound, füge ihm mehr Oomph hinzu und mache ihn so zu einem wichtigen Teil des Fundaments deines Tracks.
Du benötigst…
- smart:EQ 4 – Low-Pass bei 7 kHz, Boost bei 80 Hz
- smart:comp 2 – Ratio von 3:1. Langsamer Attack, um sich auf den Körper des Klangs zu fokussieren.
Ein solider Basssound ist ein Zeichen für einen gut gemachten Mix. Natürlich ist jede Ausgangslage anders und es hängt von der genauen Situation ab, ob dieses Rezept funktioniert – aber Probieren geht über Studieren. Mach dir jetzt noch keine Sorgen um die Transienten des Basses – diese kannst du zu einem späteren Zeitpunkt ausarbeiten, um mehr Definition zu erreichen. Dieser Schritt dient nur dazu, dem Basssound eine gewisse Festigkeit zu verleihen.
Verwende den smarten Filter von smart:EQ, um zu überprüfen, wo der Basssound tonale Ungleichgewichte aufweist und korrigiere sie, wenn dein Ziel ein konsistenterer Klang ist.
5. Klassischer Gated-Reverb-Effekt
Kehren wir mit diesem nostalgischen Effekt in die 80er Jahre zurück. Oder zähme den Release und verwende einen natürlicheren Hall, um diesem Retro-Sound eine moderne Note zu verleihen.
Du benötigst…
- smart:reverb – Ein ‘reichhaltiger‘ und ‘natürlicher‘ Reverb für einen großen Sound
- smart:gate – Nach dem Hall platzieren; öffnen mit dem Snare-Schlag und schließen, sobald der Hall ein wenig abfällt.
Dieser klassische Gated-Reverb-Trick funktioniert am besten auf einem Bus. Die Snare wird unter einer riesigen Reverb-Lawine begraben, das Gate lässt diese aber nur für kurze Zeit erklingen. Die Reverb-Time von smart:reverb sollte hoch eingestellt sein. Versuche ihm ein reichhaltiges und natürliches Aroma zu verleihen, um die Tonalität in Ordnung zu bringen.
smart:gate, der nach dem Reverb platziert wird, öffnet sich, sobald der Snare-Hit erklingt (sie kann auch durch die Snare über eine Sidechain ausgelöst werden.) smart:gate sollte sich schnell wieder schließen, nachdem der Hall um einen bestimmten Wert abgeklungen ist. Bei Bedarf kannst du smart:gate mit der Hold-Funktion offen halten und eine schnelle Release-Zeit einstellen. Es ist wichtig, dass der Threshold richtig ist. Halte zudem die Tolerance niedrig um diesen klassischen Effekt zu erreichen.
6. Eine Chain nur für die Kick
Kick-Drums erklingen in allen Formen und Größen, jedoch gibt es eine Faustregel, für die Arbeit mit ihnen.
Du benötigst…
- smart:EQ 4 – Setze einen Cut unter 30 Hz, Booste bei 60 Hz (Body) und 3 kHz (Attack)
- smart:comp 2 – Schneller Attack zur Betonung des Punchs
- smart:gate – Entferne einen unerwünschte Ausklang, insbesondere bei Mischungen, in denen viel passiert, und bei hohem Tempo.
Nutze deine Ohren für die Kick. Wir haben etwas weiter oben geschrieben, dass du bei 60Hz angreifen solltest, um den Body-Klang zu boosten. Dieser Wert kann bei jeder Kick leicht variieren. Benutze für den “Kick” deiner Kick noch einmal deine Ohren, um zu hören, wo er seine größte Wirkung entfaltet, und handle entsprechend, um ihn zu betonen oder zu entschärfen.
7. Crispy Acoustic-Guitar-Chain
Eine Akustikgitarre kann schwer zu bändigen sein. Hier sind einige Bereiche, auf die du dich fokussieren kannst.
Du benötigst…
- smart:EQ 4 – Hochpass bei 100 Hz, Boost bei 10 kHz
- smart:comp 2 – Medium-Fast Attack zur Artikulation, Spektralkomprimierung aktivieren.
- smart:reverb – Verwenden eine ‘natürliche’ und ‘intime’ Einstellung, stelle die Reverb-Zeit nach deinem Geschmack ein.
Das Entfernen des Körpers (Body) der Gitarre im Low-End (unterhalb der tatsächlichen Noten der Gitarre) kann ein guter Weg sein. Stelle jedoch sicher, dass das Klangprofil der Gitarre auch genügend High-End mitbringt. Der Körper (Body) deiner Gitarre wird seine eigenen Resonanzen und seinen eigenen Charakter besitzen, die du gerne beibehalten möchtest. Es ist jedoch auch wichtig, das Instrument im Mix mit anderen Spuren zu harmonisieren. Der intelligente Filter von smart:EQ kann Resonanzen für einen einheitlicheren Ton ‘aufräumen’. Du kannst diese Effekte auf bestimmte Frequenzbänder beschränken – dort wo es für dich am hilfreichsten ist.
Die Kompression sollte die Pluck-Sounds deiner Gitarre durchlassen und die Transienten nicht beeinflussen, wodurch die Energie und das Leben der Akustikgitarre erhalten bleiben.
8. Ambience Thickener
Ein spärlicher Mix kann ebenso viele Herausforderungen mit sich bringen wie ein dichter Mix. Wie kannst du die Lücken füllen und deinen Mix dicht klingen lassen, wenn es nur ein oder zwei Elemente gibt? Die Antwort: Lass den Raum zu einem eigenständigen Instrument werden.
Du benötigst…
- smart:reverb – Auf ‘rich‘ eingestellt, mit einer Prise ‘natural‘ oder ‘artificial‘ je nach Geschmack
- smart:EQ 4 – Verringere die Mitten des Reverbs und andere Bereiche für mehr Klarheit
- smart:comp 2 – Eine sanfte Ratio am Master-Bus kann helfen, den Reverb mit anderen Elementen zusammenzukleben.
Lege eine Reverb-Time fest, die mit deinem Projekt funktioniert. Nur weil du den Raum betonst, heißt das nicht, dass er für immer erklingen muss. Für die Verwendung des Reverbs als Raumklang in deinem Arrangement ist das Mix-Level wichtiger als sein Timing. Nutze auch die Color- und Width-Regler, um deine Mischung auszufüllen.
Reduziere nach der Reverb-Instanz die Mitten etwas mit smart:EQ oder smart:reverb’s post-EQ. Ein leichtes Arrangement an Instrumenten bedeutet normalerweise, dass die meiste Aktion in den mittleren Frequenzbereichen stattfindet, sodass der Reverb Platz in den Tiefen und Höhen findet, um einen besonderen Eindruck zu hinterlassen. Ein Kompressor wie smart:comp ist besonders auf dem Master-Bus nützlich, wo er den Reverb und die Hauptelemente beeinflusst und ihnen hilft, sich zu verbinden.
9. Snare-Snapper
Hier kommt eine schnelle Methode, um eine Snare ein wenig bissiger klingen zu lassen, damit sie sich im Mix durchsetzt.
Du benötigst…
- smart:EQ 4 – Boost bei 200 Hz und 5 kHz
- smart:comp 2 – Medium Ratio (ca. 5:) Medium-fast Attack für den Snap.
Bestimme mit dem EQ zuerst die Frequenzen des Snare-Sounds, die den schnellsten Attack und den meisten “Snap” mitbringen. Wir haben 200 Hz und 5 kHz hervorgehoben, da sie häufig vorkommen, aber jede Snare ist anders.
Wende als Nächstes eine ziemlich starke Kompression an. Beginne mit einer schnellen Attack-Zeit und erhöhe sie, bis du den Snap der Transienten der Snare durchscheint. Das bedeutet, dass der Kompressor erst nach dem ersten Snap der Snare einsetzt.
10. Vox Inhumana
Erzeuge mit dem Vocal-Reverb ein ätherisches Klangbett, in dem die Leadstimme sitzt. Vergiss nicht, alles danach wieder zusammenzukleben.
Du benötigst…
- smart:reverb – ‘Rich’ und ’artificial’ mit einer langen Reverb-Time
- smart:EQ 4 – Verringere die Mudiness bei 250 Hz
- smart:comp 2 – Zähme die Peaks nach dem Hall.
Verwende smart:reverb, um deine Stimme zu analysieren und ein Frequenzprofil zu erstellen, das die Resonanzfrequenzen ergänzt. Drehe die Reverb-Time weit nach oben, um einen widerhallenden Reverb zu erzielen. Stelle nun einen recht reichhaltigen und Artificial Reverb-Type ein und regle die Color nach oben. Du kannst smart:EQ auf einem Bus oder smart:reverb`s eigene Filter-Sektion verwenden, um das Low-End ab 250 Hz zu reduzieren.
Nachdem die beiden Klänge wieder zusammengefügt wurden, kannst du smart:comp verwenden, um sie zusammenzukleben, den Reverb hervorzuheben und den so Effekt abzurunden. Nutze eine mittlere Attack- und eine mittlere Release-Zeit – die Gain-Reduktion sollte nicht zu weit in die Hallfahne hineingehen.
11. Punchy Drum-Room
Lege diese Chain auf den ‘Room‘-Reverb-Channel eines Schlagzeugs, um es an den richtigen Stellen hervorstechen zu lassen. Oder richte deinen eigenen Drum-Reverb mit smart:reverb ein.
Du benötigst…
- smart:reverb – Richte einen großen Ambient-Reverb mit ‘natural‘ und einem Color-Setting deiner Wahl ein.
- smart:comp 2 – Zerschmettere den Hall mit einer hohen Ratio
- smart:limit – Kontrolliere explosive Peaks.
Verwende smart:reverb, um einen Drum-Reverb-Sound einzurichten, falls noch keiner vorhanden ist. Analysiere deine Drum-Spuren mit dem Analysetyp „Drums“, um ein Reverb-Profil zu erstellen, das für deine Drums gut klingt, und passe anschließend die Einstellungen für Width, Color und Type nach deinem Geschmack an.
Verwende einen Kompressor mit einer sehr hohen Ratio, um dem Reverb wirklich zuzusetzen. Nutze anschließend smart:limit, um Gain hinzuzufügen und den Klang wieder zurückzubringen, während du auch einige Peaks unter Kontrolle bringen kannst, wenn das den Klang verbessert. Dein charakterstarker, druckvoller Drum-Room ist nun bereit, seinen Platz hinter deinem Schlagzeug einzunehmen.