Knackige und transparente Drums mischen, die sich im Mix durchsetzen ohne zu scharf zu werden, bleibt eine Herausforderung. Mid/Side Processing bringt neue Möglichkeiten und mehr Flexibilität. Mit M/S bestimmte Details eines Loops oder eines Drum Busses herausarbeiten und andere gezielt unter Kontrolle halten.
Hinweis: Wir haben smart:EQ 2 durch smart:EQ 3 ersetzt! Der intelligente Equalizer verfügt jetzt über eine zweite KI-gestützte Funktion und wurde umfassend überarbeitet – Mid/Side Verarbeitung ist natürlich auch in smart:EQ 3 enthalten. smart:EQ 2 bleibt ein gewartetes, voll-funktionsfähiges Plug-in.
Ursprünglich war M/S eine Technik der Mikrofonierung, um das Stereofeld besser zu kontrollieren. Mittlerweile gehört Mid/Side zum digitalen Audio Processing Alltag.
Die Anwendungen für Mid/Side sind zahllos. In diesem Beispiel geht es um ein Drum Loop, im House/Hip Hop Stil. Das Ausgangsmaterial ist nicht ideal und in diesem Fall haben wir auch keinen Zugriff auf die einzelnen Instrumente des Drum Sets mehr.
1. A/B Vergleich vorher, nachher
Zuerst einmal der rohe Track ohne Bearbeitung.
Und bevor wir Schritt für Schritt durchgehen, zum Vergleich das gleiche Loop mit allen hier vorgenommenen Bearbeitungsschritten. Man hört gleich, dass im Vergleich im ersten Beispiel die Drums etwas dumpf und schwammig klingen.
2. Zuerst aufräumen
OK, jetzt aber zurück an den Start. Schritt eins: Zuerst räumen wir bei etwa 300 Hz mit einem 6dB Cut etwas auf und machen damit im Mid Bereich Platz für Instrumente wie Keys oder Vocals. Das ganze Loop gewinnt sofort an Klarheit.
3. Mit Tilt mehr Präsenz
Um noch ein bisschen mehr Präsenz zu verleihen nehmen wir den Tilt Filter und heben das gesamte Stereosignal in den Höhen etwas an. Nur leicht, aber doch merklich senken wir so auch alles unterhalb 1kHz.
4. Low End verstärken
Im nächsten Schritt geben wir der Kick etwas mehr Kraft. Hier wieder nur im Mid Signal, damit behält sie einen fokussierten Klang und gibt den Drums den notwendigen Druck im Low End.
5. Clap bearbeiten und Stereobreite vergrößern
Jetzt ist mal aufgeräumt und der Mix steht schon auf einem stabilem Fundament. In den nächsten beiden Schritten geht’s jetzt um mehr Präsenz und Klarheit in den Mitten und Höhen. Mit einem Boost des Side Signals bei 1 kHz erhält die Clap mehr Präsenz und der gesamte Mix gewinnt an Breite.
6. Mehr Glanz & Brillanz
Last but not least, etwas mehr Glanz und Brillanz für den gesamten Groove. Die Höhen bleiben angenehm, das Ganze erhält mehr Luft.
7. Video Tutorial
Wenn du wissen willst, wie man Drums richtig mikrofoniert, findest du dazu eine ausführliche Anleitung im Artikel “How to Mic Drums (Step-by-Step Guide)” auf yourmusicinsider.com.