Marian Kuch: Veranstaltungstechniker mit Hingabe

Dezember 7, 2018 | Producers & Artists

Seit 16 Jahren Ton- und Veranstaltungstechniker, ist der Berliner Marian Kuch bis über die Grenzen Europas mit Bands wie The BossHoss, Blues Pills, Efterklang oder Dúné unterwegs. Warum es sich aber trotzdem bezahlt macht, hin und wieder zu Hause in Berlin zu sein.

Der Mann fürs Monitoring hat seinen Job von der Pike auf gelernt. Als Veranstaltungstechniker haben ihm erfahrene Kollegen viel Wissen auf den Weg gegeben, von dem er bis heute profitiert. Um immer weiter am neuesten Stand zu bleiben, braucht es aber nicht nur Fachliteratur und theoretisches Wissen, sondern vor allem: Hingabe!

Knowledge. Experience. Dedication.

“Ich wäre nicht da, wo ich heute wäre, wenn ich nicht von Anfang an meine Wochenenden für Konzerttouren mit jungen Bands geopfert und so meine Brötchen in Sachen ‘Knowledge’ dazu verdient hätte.” Diese Hingabe hat Marian Kuch zum langjährigen Begleiter von The BossHoss gemacht, mit deren Band-Mitgliedern er seit zehn Jahren Hochs und Tiefs des Tournee-Lebens teilt. Meistens mit den Musikern unterwegs in ganz Europa, sind Studioproduktionen zu Hause in Berlin eine willkommene Abwechslung – und manchmal eine echte Überraschung: Als Joe Perry, Johnny Depp und Alice Cooper alias “Hollywood Vampires” den David Bowie Song “Heroes” in jenem Berliner Studio aufnehmen wollten, in dem der Großmeister persönlich das Lied aufgenommen hatte, betreute Marian Kuch die Musiker während des Recordings.

Ein Live-Techniker muss sich nicht nur mit täglich unterschiedlichen Gegebenheiten auseinandersetzen, sondern auch mit den wachsenden digitalen Möglichkeiten. “Eine der größten Herausforderungen besteht darin die Infrastrukturen nicht nur zu beherrschen sondern tatsächlich zu verstehen”, sagt Marian Kuch. “Es ist wichtig, auf jedem Pult fit zu sein und in jeder Situation mein Handwerk zu beherrschen, um künstlerisch zu einem perfekten Ergebnis zu kommen.”

“Meine Philosophie:
‘Knowledge. Experience. Dedication.’ Wobei Hingabe am Wichtigsten ist, denn sie führt zu Erfahrung und Wissen.”– Marian Kuch

Ein Ding, das Marian Kuch das Leben erleichterte ist der Format-Konverter sonible ml:mio. Was bisher einen großen Aufwand für einen einfachen Zweck – ein MADI-Signal zwischen den einzelnen Formaten Twisted Pair, optisch und koaxial zu wandeln – bedeutete, geht dank des handlichen Konverters rasch und unkompliziert. Marian Kuch etwa verwendet ein Mischpult der Firma DiGiCo, das mit einer MADI-Schnittstelle mit Koaxial-Anschluss ausgestattet ist. Die Audio Interfaces hingegen, die Kuch benutzt, haben aber teils keine Koaxial-Schnittstellen – wie z.B. das Madiface Pro von RME, das nur über eine optische MADI Schnittstelle verfügt. Die ml:mio mit im Gepäck, lassen sich diese Komponenten einfach zueinander bringen.

Was bedeutet das in der Praxis? Marian Kuch: “Ich war vor kurzem mit einer deutschen Newcomer-Band names ‘Engst’ auf Tour. Als Mischpult habe ich mein kleines SD11 von DiGiCo mitgenommen und ich habe den virtuellen Soundcheck per Audio-Interface über die sonible ml:mio gemacht. Ich habe das Konzert vorab mitgeschnitten, mehrspurig, und das lief alles über die mio als Wandler von optisch auf koaxial und wieder zurück.”

 

Mit zwei Geräten ließe sich die Anwendung erweitern: “Ich habe im konkreten Fall eine Stagebox mit einer Twisted Pair MADI Schnittstelle vorliegen und möchte das Signal auf optisch ändern, um weitere Strecken zu überbrücken und für die komplette Distanz zwischen Bühne und Mischpult ein Glasfaserkabel zu benutzen. Am Pult selbst kann ich das Signal wieder auf Twisted Pair zurückwandeln”, sagt der Live-Techniker. “Dadurch, dass die Herstellerprotokolldaten eines jeden MADI-Protokolls übertragen werden – in meinem Fall die Steuerkanäle – würde das ohne Probleme funktionieren. Damit kann ich zum einen längere Leitungslängen zwischen FOH und Bühne realisieren und zum anderen die Ausfall-Sicherheit erhöhen, indem ich etwa das Signal splitte.”