Musik zu kreieren ist eine hoch kreative Aufgabe. Deswegen ist die Frage, was K.I. eigentlich tun kann, wenn es um den Prozess der Musikproduktion geht, eine legitime. Inwieweit ist K.I. also hilfreich, wenn es darum geht den perfekte Audiotrack zu schaffen und wo liegen ihre Grenzen?
Hinweis: Wir haben smart:comp durch smart:comp 2 ersetzt! Der spektro-dynamische Kompressor enthält nun auch Optionen für die Klangbearbeitung, eine ganze Reihe neuer Profile (Einzeltracks, Busse und Mixes), eine Frei-From Transferfunktion mit Templates für die Kompression, Mid/Side Verarbeitung und vieles mehr.Der folgende Artikel enthält Beispiele, die mit smart:comp erstellt wurden. Die Verarbeitung von smart:comp 2 ist aber in den grundlegenden Funktionsweisen dieselbe wie in smart:comp.
K.I. ist kein Allheilmittel gegen jedes große oder kleine Problem, mit dem man konfrontiert ist, wenn man vor seiner DAW sitzt und versucht den perfekten Audiotrack zu kreieren. Warum? Weil viele dieser Probleme kreativer Natur sind. Der Rest aber, ist mit aufeinanderfolgenden Schritten lösbar, die jeder Toningenieur auf dieselbe Weise durchführen würde, um einem Track einen klaren Klang zu geben.
Technische Probleme korrigieren – sehr schnell
Egal, ob der Algorithmus eines korrektiven K.I.-gestützten Werkzeuges auf Machine Learning, Deep Learning oder einem anderen mathematischen Modell basiert, Ziel ist es, dass das Ergebnis qualitativ der Arbeit eines erfahrenen Toningenieurs gleicht. Wie im realen Studio-Betrieb, kann ein Toningenieur gewisse Mängel korrigieren, ohne sich dafür mit dem Künstler absprechen zu müssen. Der Grund dafür ist, dass diese Mängel technisch sind und immer auf die gleiche Art eruiert und behoben werden.
Zum Beispiel ist eines dieser herkömmlichen Probleme störende Resonanzen. Frequenzen, die dröhnen müssen mit einem Equalizer gedämpft werden. Probleme wie diese können entweder manuell angepackt werden oder mit K.I.-gestützten Werkzeugen.
Keine Automatisierung für deine kreativen Entscheidungen
Jedoch müssen Dinge, wie beispielsweise eine gewisse Klangfarbe, mit dem Künstler abgestimmt werden und dahingehende Entscheidungen können von keiner Form der Automatisierung getroffen werden. Natürlich gibt es mittlerweile auch K.I.-gestützte Werkzeuge für die Musikproduktion, die zum Beispiel Melodien generieren. Diese realisieren bisher aber keine konkrete kreative Vision eines Künstlers, sondern kreieren interessante Ergebnisse selbstständig.
K.I.-gestützte korrektive Werkzeuge können also zeitaufwändige und, ehrlich gesagt, sehr nervenaufreibende Aufgaben übernehmen, die repetitiv und technisch sind. Die Zeit, die sie dafür brauchen, um einen Track aufzuräumen, ist wesentlich kürzer als es dauern würde, sich dem Ganzen manuell anzunehmen. Mit K.I.-gestützten Plug-ins ist es, als würde man seine Audiotracks oder Mixes in die Hände eines extrem guten und super schnellen Toningenieurs legen: Die Tracks verlieren nichts an ihrer Einzigartigkeit, die sie charakterisieren, sondern haben einfach an Klarheit und Definition gewonnen.
Mit einer sauberen Leinwand arbeiten
Mängel und störende Frequenzen können in einem Mix oder Audiotrack sehr ablenken. Anstatt sich auf den kreativen Teil deiner Arbeit zu konzentrieren, ist man oft zu beschäftigt diese zu beseitigen. Mit einem aufgeräumten Track kannst du deiner Kreativität voll und ganz freien Lauf lassen, ohne dir über technische Probleme Sorgen machen zu müssen.
Zusätzlich arbeiten K.I.-gestützte Werkzeuge in Sachen Präzision auf einer Ebene, die von Menschenhand nicht erreicht werden kann. Ein Equalizer wie smart:EQ 4 oder ein Kompressor wie smart:comp stellen mit extrem hoher Frequenz-Auflösung tonale Balance her.
Obwohl smart:EQ 2 bereits von smart:EQ 4 abgelöst wurde, zeigen die folgenden Beispiele gut, wie sich Audiotracks mit sehr üblichen Problemen anhören und wie das Resultat klingt, wenn ein K.I.-Werkzeug in ihnen zum Einsatz kommt.
Beispiele: Gitarren-Aufnahmen I & II mit smart:EQ 2
Die folgenden Gitarrentracks wurden nicht ideal aufgenommen. Das Mikrofon wurde beides mal zu nah am Gitarrenkorpus platziert, was in Aufnahmen resultiert, die dröhnen.
smart:EQ 2 reduziert hauptsächlich die Bass-Anteile in den Tracks und hebt die Höhen an – und das in wenigen Sekunden.
Beispiel: Track “Enceladus” mit smart:comp’s Sidechain Ducking
In diesem Track hört man ein Reversed Piano, ein Pad und ein Tamtam. Im ursprünglichen Audiotrack wird das Piano vom Pad maskiert.
Die Funktion Sidechain Ducking im Plug-in smart:comp wurde im Pad Track angewendet – mit dem Piano Track als Sidechain-Signal. Das Pad wurde so dynamisch in den Hintergrund gebracht, damit Raum für das Piano entsteht.
Grenzen von K.I.-gestützten Werkzeugen in der Musikproduktion
Eine der Grenzen, an die K.I. bisher stößt ist, dass die zu bearbeitende Aufnahme von gewisser Qualität sein muss. Wenn das Original-Material wirklich schlecht ist, kann selbst A.I. das nicht auf magische Weise reparieren. Sie kann nur optimieren, was technisch gesehen nicht optimal ist. Die gute Nachricht ist aber, dass heutzutage gutes Aufnahme-Equipment zu leistbaren Preisen erhältlich ist.
Interessante Optionen für Musikproduzenten
Kein Zweifel, auch K.I.-Werkzeuge haben Grenzen, gleichzeitig bieten sie Musikproduzierenden auch äusserst interessante Möglichkeiten. Die Frage, die man sich stellen muss, ist, was sind deine Erwartungen an ein K.I.-Plug-in? Wenn du ein Anfänger oder ambitionierter Bedroom Producer bist und du autonom grundlegende Probleme in Mixes oder Audiotracks beheben willst, dann können dir Werkzeuge wie smart:comp oder smart:EQ 3 schnell und einfach dabei helfen. Wenn du ein Profi bist, der nach hochwertigen Werkzeugen sucht, die Zeit sparen und hoch präzise arbeiten, dann könnten diese Plug-ins genau das sein, wonach du suchst.