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Da jeder Sänger und jeder Produzent anders ist, haben wir für dich einige Effekte zusammengestellt, die du beim Abmischen des perfekten Vocal-Tracks berücksichtigen solltest.
Vocals, die wirklich gut klingen, sind die halbe Miete. Aber das ist leichter gesagt als getan. Es gibt so viele Arten von Effekten für das Mixing, dass schon alleine die Auswahl der passenden Helferlein überfordern kann.
In diesem Artikel geben wir dir eine ganze Reihe an Vorschlägen für deine Vocal-Chain an die Hand, je nachdem, welche Herausforderung du meistern möchtest.
Ein EQ ist so wichtig, dass wir ihn aus verschiedenen Gründen zweimal erwähnen. In den folgenden Absätzen geht es darum, eine Gesangsaufnahme zu bereinigen, bevor wir andere Effekte anwenden.
Mit einem korrigierenden EQ werden bestimmte Frequenzen aus dem Audiosignal entfernt, sodass du einen saubereren Klang erhältst, der leichter zu kontrollieren ist.
Eine einfache Möglichkeit, eine Aufnahme zu verbessern, besteht oft darin, einen Hochpass unterhalb der Frequenzen zu verwenden, die tatsächlich von der Stimme eingenommen werden. Die Theorie besagt, dass selbst vereinzelte Ausreißer, die in den tiefen Frequenzen auftreten, dir später beim Abmischen weniger Spielraum lassen. Das könnte tatsächlich der Fall sein, jedoch solltest du solche tiefen Frequenzen zunächst visuell überprüfen, denn Hochpassfilter haben auch ihre Nachteile: Sie können die Phase oder den Klang um den Cutoff herum verändern oder ein leichtes Klingeln verursachen. 
Mit schärfer eingestellten Notch-Filtern kann ein korrigierender EQ auch harsche Frequenzen aus dem Audiomaterial entfernen. 
Nutze einen Hochpassfilter, wenn die Gesangsaufnahme unerwünschte Frequenzen unterhalb der Grundfrequenz des Gesangs enthält. Diese können durch Vibrationen des Mikrofonständers, Übersteuerungen durch andere Instrumente oder durch ungünstige Aufnahmebedingungen verursacht werden.
Entferne alle Sounds in Momenten, in denen nichts Wichtiges gespielt wird. Ein Gate war früher ein Standard-Werkzeug für viele Mischungen, heutzutage hat es jedoch überwiegend andere Anwendungsgebiete.
Ein Gate verhindert, dass ein Signal durchgelassen wird, wenn es nicht laut genug ist. Stelle dir eine Gesangsaufnahme in einem Raum vor, in dem eine Klimaanlage läuft – eine Situation, die du hoffentlich von vornherein vermeiden kannst. Wenn der Threshold des Gates zwischen dem Pegel der Klimaanlage und dem Pegel der Sprache eingestellt ist, wird das Gate “geschlossen” und es ist kein Ton zu hören, wenn die Sprache pausiert. Die Threshold- und Timing-Einstellungen für ein Gate werden je nach Art des Audiomaterials festgelegt. 
Gating kann eine Gesangsaufnahme bereinigen, wenn auch andere Geräusche oder Klänge über das Mikrofon aufgenommen wurden. Es ist jedoch oft auch eine zu brutale Methode, um heutzutage gute Ergebnisse bei Gesangsaufnahmen zu erzielen. Wenn du ein innovatives Gate nutzen möchtest, profitierst du von den intelligenten, inhaltsbezogenen Erkennungsmethoden von smart:gate oder setzt Noise-Removal-Plugins ein.
Sobald die Gesangsspuren gesäubert sind, ist der nächste Schritt vieler Produzenten, die Vocals zu tunen.
Ursprünglich als reines Korrekturgerät entwickelt, wurde der Vocal-Tuner zu einer Art Grundnahrungsmittel für Kreativstudios, als Musiker wie Cher und T-Pain die Welt mit den Freuden oder Tragödien (je nach Perspektive) eines sehr schnellen Retune-Speeds bekannt machten. Die ursprüngliche Version des Effekts stammte aus einer alten Version des Auto-Tune-Plugins. Da aber das Patent hinter den Kernfunktionen von Auto-Tune 2018 ausgelaufen ist, gibt es heutzutage viele andere Plugins, die diesen Effekt mitbringen, wie MetaTune von Slate Digital.
Du kannst einen Vocal-Tuner nutzen, um die Tonhöhe einer oder mehrerer gesungener Noten subtil zu korrigieren. Wenn die richtige Tonart eingestellt ist und ein sehr schneller Re-Tune-Speed gewählt wird, sollte der gewünschte Effekt einfach zu erzielen sein.
Mit diesem Audioeffekt kontrollierst du die Dynamik einer Stimme.
Wahrscheinlich nutzt du bereits einen Kompressor in deiner Vocal-Chain oder hast ihn bei der Planung deiner Chain im Kopf. Kompressoren reduzieren das Level eines Signals vorübergehend, wenn es zu hoch wird.
Wir verwenden die Kompression von Vocals, um Peaks von Transienten zu reduzieren und eine Kompression mit Charakter auf die Stimme anzuwenden, damit sie professioneller klingt.
Dieser Modulationseffekt verleiht Gesang einen dickeren, gedoppelten Klang.
Ein Chorus-Effekt erzeugt einen verstimmten unisono-ähnlichen Sound und kann in verschiedenen Intensitätsstufen und Einstellungen von einfachen Verdoppelungseffekten bis hin zu seltsamen, außergewöhnlichen Effekten reichen.
Ein Chorus setzt man am besten subtil ein. Du kannst dir auch eine Kette aus Chorus, Delay und Reverb basteln, um einen einfachen, aber modernen Gesangssound zu erzeugen.
Füge eine Stimme mit subtilem Slapback bis hin zu epischen Echos in den Mix ein.
Ein Delay wiederholt den eingespeisten Ton und erzeugt ein rhythmisches Echo, das langsam oder schnell abklingen kann. Über die Einstellungen des Delays kannst du das Feedback und das Level des wiederholten Sounds anpassen. Es ist schwer, eine Stimme zu finden, die nicht zumindest ein wenig mit einem Delay ausgestattet wurde. Ob ein kurzer Delay bis ein sehr langer, damit tendiert eine Stimme dazu professioneller zu klingen. Das Delay zählt zu den “beeindruckenden Effekten”, die jedem Zuhörer das Gefühl geben, etwas zu hören, das in einem professionellen Studio bearbeitet wurde.
Ein Delay wird oft verwendet, um Stimmen ein Gefühl von Raum und Tiefe zu verleihen, wenn auch speziell in Verbindung mit einem rhythmischen musikalischen Stil.
Mit einem Reverb erzeugst du noch mehr Räumlichkeit als mit Echos.
Ein Reverb simuliert die Reflexionen, die der Klang durchläuft, wenn er sich in einem tatsächlichen Ort bewegt. Dies kann durch die Emulation von Hallen und Räumen oder große Plates oder Federn geschehen. smart:reverb ist eine hervorragende Lösung, um einen Halleffekt zu erzeugen, der nicht mit dem Quellsound konkurriert.
Ein Reverb kann dem Gesangssound einiges an Tiefe und Raum geben und lässt ihn realistischer klingen – so als würde er in einem beeindruckenden, realen Raum erklingen. 
Nach den ersten Bearbeitungen ist es nun an der Zeit, einige Frequenzen anzupassen.
Wie bereits erwähnt, fügt der EQ einem Frequenzband Energie hinzu oder entfernt sie. Wir haben bereits weiter oben in diesem Artikel über den korrigierenden EQ gesprochen. Der kreative EQ ist ein tolles Werkzeug, das am Ende deiner Vocal-Chain von Nutzen sein kann.
Nachdem du deinem Gesang Effekte hinzugefügt hast, möchtest du vielleicht den EQ erneut “korrigierend” anwenden, um schwächere Frequenzen auszugleichen. Aber du kannst den EQ an dieser Stelle auch verwenden, um bestimmte Merkmale im Frequenzspektrum zu betonen oder um zwei Spur aneinander anzupassen.
Diese Werkzeuge können das EQing für dich übernehmen.
Ein Spectral Balancer wie pure:EQ kann ein Frequenzprofil abrunden, indem er harsche Spitzen reduziert und Energie dort hinzufügt, wo dem Input-Signal etwas fehlt.
Verwende das Vocals-Profil in pure:EQ, um im Handumdrehen eine gesangs-spezifische spektrale Balance zu erzielen. Nutze das Universal-Profil des Plugins, um eine zuverlässige und natürliche tonale Balance für einen Submix oder den Masterkanal zu erhalten. 
Intensiviere deine Stimme – mit etwas Verzerrung.
Saturation oder Distortion simulieren einen Verlust an Klangtreue, wenn Audiogeräte überlastet und dadurch non-linearer werden. Saturation erzeugt sanftere Klangbeeinflussungen wie sie beispielsweise mit einer Bandmaschine erreicht werden können, während Verzerrung oft mit klassischen Leadgitarren-Klängen in Verbindung gebracht wird.
Um sie im Mix zu verwenden, füge einer Stimme einen Hauch von Sättigung hinzu. Du kannst sie sogar nur auf die tieferen Frequenzen der Stimme anwenden, indem du einen Tiefpassfilter in einem Bus vor der Sättigung nutzt. Dadurch wird die Stimme “aufgewärmt” und erhält mehr Kraft, ohne dass ihr Pegel erhöht wird.
Du möchtest beeindruckende Gesangsstimmen erzeugen? Wir zeigen dir, wie es geht!
Ein Stereo-Widener kann Mono-Sounds in Stereo umwandeln. Er kann auch Stereo-Sounds noch breiter machen.
Wie wendest du einen Stereo Widener bei Vocals an?
Es kann ratsam sein, einen Stereo Widener eher für den Hall oder die Backing-Vocals als für den Hauptgesang zu nutzen. Die Hauptstimme bleibt so stark und präsent, während die anderen Vocalchannels eine beeindruckende Breite erhalten.
Mit diesem Werkzeug lassen sich “Ess”-Geräusche und andere Zischlaute entfernen.
Ein De-Esser entfernt die lästigen, zischenden Geräusche aus einer Gesangsaufnahme. Wenn Effekte wie Kompression das Level der Stimme angehoben haben, sind hochfrequente Zischlaute (die Geräusche, die durch unsere Zähne entstehen) oft viel zu laut.
De-Esser werden in der Regel am Ende einer Kette eingesetzt, um das Akkumulieren hoher Frequenzen zu reduzieren. Du kannst einen De-Esser aber auch schon früher einsetzen, um zischende “Ess”-Sounds nicht durch mehrere Effektstufen laufen lassen zu müssen. Technologisch fortgeschrittene De-Esser können nahezu automatisch arbeiten. 
Verleihe deinem Mix mehr Power.
Dieses Helferlein dupliziert den Gesang automatisch mehrfach und re-pitcht diese Duplikate, um den Eindruck mehrerer Sänger zu erwecken. Du kannst den Effekt subtil oder offensichtlich anwenden.
Füge einen Harmonizer zu einer Vocal-Chain hinzu und stelle die erzeugten Noten so ein, dass sie mit der Tonart deines Songs übereinstimmen. Wenn du dich nicht so gut mit Musiktheorie auskennst, kannst du auf Nummer sicher gehen und das Audiomaterial um 5, 7 oder 12 Halbtöne erhöhen oder verringern.
Volle Kontrolle – notwendig bei deiner Vocal Chain oder nicht?
Ein Multiband-Kompressor teilt ein breitbandiges Audiosignal in mehrere Frequenzbänder auf – in der Regel zunächst vier. Die Frequenzgrenzen der Bänder können geändert werden und jedes Band erhält eigene Regler für die Kompression. So kannst du die Dynamik des jeweiligen Bandes separat einstellen.
Multiband-Kompression kann nützlich sein, um eine Stimme mit einer großen Varianz im Frequenzspektrum zu bändigen. Sie wird in der Regel als eine extremere Lösung angesehen, die nicht bei jeder Stimme notwendig ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass du in deiner Vocal-Chain darauf verzichten sollst. Lass dein Ohr entscheiden.