Tauche tief in die Welt der Dynamik ein und lerne diese beiden Tools in Theorie und Praxis zu unterscheiden.
Komprimieren oder Limiting: Das ist hier die Frage. Glücklicherweise ist diese Frage einfacher zu beantworten als Hamlets berühmtes Rätsel und erfordert weit weniger Monolog und Mord.
Kompressor und Limiter sind zwei gängige Dynamikprozessoren, die von Produzenten und Mixing-Engineers verwendet werden, um die Dynamik ihrer Tracks unter Kontrolle zu bringen. Aber was ist der Unterschied zwischen den beiden und wann sollten sie eingesetzt werden?
In diesem Artikel gehen wir genau dieser Frage auf den Grund und zeigen, was unsere Kompressoren und Limiter tun können – sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Hobbyisten und Profis.
Was ist der Unterschied zwischen Kompression und Limiting?
Was ist Kompression?
Bei der Komprimierung von Audiomaterial wird der Dynamikbereich reduziert. Wenn du neu in der Welt der Musikproduktion bist, mag das etwas verwirrend klingen, also lass uns das genauer erklären.
Zunächst einmal sollten wir definieren, was wir unter Dynamikbereich verstehen.
Der Dynamikbereich einer Audioaufnahme ist der Unterschied zwischen dem lautesten Punkt und dem leisesten Punkt.
Ein Audiokompressor reduziert diesen Dynamikbereich, indem er die Lautstärke der lautesten Stellen der Audioaufnahme verringert, während er die leiseren Stellen mit demselben Lautstärkepegel belässt.
Wie funktioniert ein Kompressor?
Es gibt Hunderte von verschiedenen Kompressoren, aber im Grunde genommen verwenden alle Kompressoren die gleichen grundlegenden Bedienelemente.
Die meisten Kompressoren verfügen über einen Threshold-Regler. Damit wird der Pegel festgelegt, ab dem die Kompression einsetzt.
Außerdem gibt es bei den meisten Kompressoren einen Ratio-Regler. Mit diesem Parameter wird festgelegt, wie stark das Audiomaterial beim Überschreiten des Threshold komprimiert wird. Ein Verhältnis von 2:1 bedeutet beispielsweise, dass pro 2 dB, die das eingehende Audiosignal über dem Threshold ist, das ausgehende Audiosignal nur 1 dB über dem Threshold liegt.
Kompressoren verfügen häufig auch über Attack- und Release-Regler und einen sogenannten Makeup-Gain, um das komprimierte Audiosignal wieder auf seine ursprüngliche Lautstärke zu bringen.
Was ist Limiting?
In vielerlei Hinsicht ist ein Audio-Limiter einem Audio-Kompressor sehr ähnlich und verfügt sogar über einige der gleichen Regler. Es gibt jedoch auch entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Geräten.
Der Hauptzweck eines Limiters besteht darin, die Lautstärke einer Audioaufnahme auf einen bestimmten Threshold zu begrenzen.
Man kann sich einen Limiter wie einen Kompressor mit einer unendlichen Ratio vorstellen.
Das ist natürlich ein großer Unterschied zu einem Kompressor. Ein Limiter arbeitet extremer und ermöglicht eine präzisere Kontrolle des Audiomaterials, klingt aber oft weniger musikalisch.
Aber wann verwendet man einen Kompressor und wann einen Limiter? Lass und das gemeinsam herausfinden.
Wann solltest du Kompression und Limiting einsetzen?
Wir haben uns also mit den Unterschieden zwischen Kompressoren und Limitern befasst – aber wie und wann setzen wir ihre jeweiligen Fähigkeiten im Kontext der Musikproduktion ein?
In diesem Abschnitt werden wir Anwendungsfälle und allgemeine Einsatzszenarien für Kompressoren und Limiter untersuchen. Fangen wir mit der Kompression an.
Wann sollte man Kompression einsetzen?
Die Kompression ist eine der am häufigsten verwendeten Techniken, die in fast jeder Phase des Produktionsprozesses zum Einsatz kommt. Bei einem professionellen DAW-Projekt würde es überraschen, wenn die Kompression nicht bei jeder einzelnen Spur des Songs zum Einsatz käme.
Kompression wird sehr häufig eingesetzt, um den Dynamikbereich einer einzelnen Spur in einer Mischung zu begrenzen und gleichzeitig einen bestimmten Dynamikbereich und eine gewisse Musikalität zu erhalten.
Wenn ein Track einen zu großen Dynamikbereich hat, kann er manchmal kraftlos wirken und in der Mischung unhörbar werden. Manchmal hat er aber auch zu viel Kraft und dominiert die Mischung. Die Kompression gleicht dies aus und sorgt dafür, dass die Spur auf einem angemessenen, deutlich hörbaren und angenehmen Level im Verlauf des Songs liegt.
Ein weiterer häufiger Anwendungsbereich für einen Kompressor ist die Platzierung auf einem Gruppenbus oder einer Submischung, um einen “Klebe/Glue”-Effekt zu erreichen.
“Glue” ist ein Begriff, der in Musikerkreisen oft im Zusammenhang mit Kompression verwendet wird und für weniger erfahrene Produzenten und Mixing-Engineers anfangs recht verwirrenden sein kann.
Die Glue-Kompression sorgt für den Zusammenhalt der einzelnen Elemente deines Tracks und hilft ihnen, wie aus einem Guss zu klingen – fast so, als wären sie ein einziges Instrument. Sie wird häufig zur Bearbeitung von Schlagzeug-Kits verwendet, bei denen jedes Schlagzeugelement (z. B. Kick, Snare, Toms usw.) auf einem eigenen Kanal aufgenommen oder programmiert wurde.
Jedes dieser Drum-Elemente kann als eigenes Instrument im Mix betrachtet werden. Sowohl für den Produzenten als auch für den Hörer ist es jedoch natürlicher, das Schlagzeug als ein Instrument in seiner Gesamtheit zu betrachten.
Indem man die Schlagzeugspuren zusammenfasst und sie durch denselben Kompressor laufen lässt, werden alle Elemente auf dieselbe Weise komprimiert, was ihnen dieselbe dynamische Bewegung verleiht und sie zusammenführt.
Weitere Informationen zur Verwendung von Glue-Kompression findest du in unserem Artikel Erste Schritte im Mastering.
Wann solltest du Limiting einsetzen?
Obwohl es viele Einsatzmöglichkeiten für Limiter gibt, werden sie oft als praktische Werkzeuge eingesetzt. Dieser Umstand unterscheidet sie von Kompressoren, die oftmals kreativ und musikalisch eingesetzt werden.
Ein Limiter verhindert, dass das Audiomaterial einen bestimmten Threshold überschreitet und wird daher oft dazu verwendet, unvorhergesehene Lautstärkespitzen in Aufnahmen zu kontrollieren.
Eine Aufnahme kann insgesamt einen soliden Lautstärkepegel haben, aber trotzdem gelegentlich Lautstärkespitzen aufweisen, die einen Kompressor vor Probleme stellen. In solchen Fällen möchte man diese Peaks nicht mit einem Kompressor zähmen, sondern sie ganz verschwinden lassen – dafür ist ein Limiter perfekt geeignet.
In ähnlicher Weise werden Limiter häufig von Produzenten als Sicherheitsvorkehrung für den Master-Bus eingesetzt, während sie an einem Track arbeiten. Bei der Arbeit mit Audiomaterial besteht immer die Gefahr von Hörschäden, wenn ein Element besonders laut ist oder eine unerwartete Rückkopplungsschleife auftritt. Ein Limiter auf dem Master-Bus sorgt dafür, dass der Ausgangspegel deiner DAW niemals 0 dB überschreiten kann, sodass dein Gehör geschützt wird.
Aber Limiter haben nicht nur praktische und sicherheitsrelevante Funktionen.
Ein Limiter ist ein fast unverzichtbarer Bestandteil jeder Mastering-Kette. Da er die Lautstärke der ausgehenden Audiosignale begrenzt, kannst du dein Mastersignal in einen Limiter leiten und so die Lautstärke deines Tracks erhöhen, ohne jemals Gefahr zu laufen, durch Clipping Verzerrungen zu verursachen.
Sei gewarnt: Verwende einen Limiter in diesem Fall mit Bedacht. Ein Signal mit einem Limiter zu versehen bedeutet nicht automatisch einen besser klingenden Track zu erzeugen. Versuche bei einer Gain-Reduktion zwischen -3 dB und -6 dB zu bleiben.
Welchen Kompressor soll ich kaufen?
Da Kompressoren in der Welt der Musikproduktion allgegenwärtig sind, ist es sehr schwierig, aus den Tausenden von Möglichkeiten den richtigen Kompressor für den eigenen Anwendungsbereich auszuwählen.
Wir von sonible sind natürlich etwas voreingenommen, da wir von unseren eigenen Tools überzeugt sind. Deshalb haben wir die folgenden Empfehlungen aus unserem eigenen Plugin-Portfolio für dich zusammengestellt.
Wenn du relativ neu im Bereich der Audiobearbeitung bist, ist ein One-Knob-Kompressor wie pure:comp die beste Wahl.
pure:comp hat ein einfaches und intuitives Design, das von jedem verstanden werden kann, unabhängig der Erfahrung oder dem Wissen.
Wie alle Plugins von sonible nutzt auch pure:comp künstliche Intelligenz, um für dich intelligente, kontextabhängige Mischentscheidungen zu treffen. Das bedeutet, wenn du nicht möchtest, musst du auch keine Einstellungen vornehmen! pure:comp analysiert dein Audiomaterial und komprimiert es für dich. Was könnte einfacher sein?
Wenn du einen Kompressor für Fortgeschrittene suchst, der weitaus mehr Kontrolle bietet, dann ist smart:comp 2 die beste Wahl.
Wie pure:comp verfügt auch smart:comp 2 über KI-Funktionen zur automatischen Komprimierung deines Audiomaterials. Er ist jedoch auch ein Kompressor mit allen Parametern, die du von einem Profi-Kompressor erwarten würdest – und auch einigen, die du nicht erwarten würdest, aber dir immer gewünscht hast.
smart:comp 2 ist der erste Kompressor mit Spektralkompression, der dein Audiomaterial in bis zu 2.000 Bänder unterteilt und jedes einzeln komprimiert. Mehr zur Spektralkompression erfährst du in unserem Guide.
Welchen Limiter sollte ich kaufen?
Für schnelles und einfaches Limiting ist ein Plugin wie pure:limit die beste Wahl. pure:limit bietet eine einfach zu bedienende Oberfläche, die jeder, vom Anfänger bis zum Profi, nutzen kann. Werfen wir noch einmal einen kurzen Blick auf das Plugin-Portfolio von sonible.
pure:limit verfügt über eine integrierte KI. Das bedeutet, dass es für dich Limiting-Entscheidungen treffen kann, die auf dem Audiomaterial basieren, an dem du arbeitest.
Wenn du einen Limiter suchst mit dem du volle Kontrolle hast, bist du bei smart:limit an der richtigen Adresse. smart:limit bietet dir alle Features, die du brauchst, um die Dynamik deines Audiomaterials mittels einer umfassenden Steuerung sowie einer intuitiven Handhabung im Griff zu haben.
Du kannst smart:limit ganz einfach mit der 30-tägigen kostenlosen Testversion ausprobieren.