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Woher kommen eigentlich das schwer fassbare Mojo, der Vibe und das Feeling eines Kompressors und wie kann man das richtige Werkzeug für den jeweiligen Anwendungsbereich auswählen?
Bei Hunderten von Kompressoren, die sowohl in Hardware- als auch in Softwarevarianten erhältlich sind, kann die Wahl des richtigen Kompressors für deinen individuellen Produktions-Workflow eine schwierige Aufgabe sein.
Du kannst den Prozess der Entscheidungsfindung vereinfachen, indem du deine Suche auf eine bestimmte Art der Funktionalität eingrenzt.
Vielleicht möchtest du einen Kompressor mit integrierter künstlicher Intelligenz, der deinen Arbeitsablauf beschleunigt und dich bei deinen Mixing-Entscheidungen unterstützt.
Möglicherweise suchst du aber nach einem Kompressor, der sowohl kreativ als auch zum Abmischen eingesetzt werden kann. In diesem Fall solltest du dich für ein Plugin entscheiden, das einige unorthodoxe Parameter aufweist.
Oder du möchtest es einfach halten und dich für einen abgespeckten Single-Knob-Kompressor entscheiden, wie beispielsweise pure:comp.
Doch selbst wenn du die zahlreich verfügbaren Kompressoren auf der Grundlage ihrer Funktionalität auf eine engere Auswahl reduzieren kannst, bieten sich dir wahrscheinlich immer noch mindestens vier oder fünf starke Optionen.
Es gibt noch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie den Workflow, das Design, Dateigröße usw. Aber in einer Situation wie dieser kann die Wahl des Kompressors von seinem Charakter abhängen.
In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dem Charakter von Kompressoren befassen. Wir erklären, was das eigentlich ist und wie du einen Kompressor einsetzen kannst, um den Charakter deines Sounds zu verändern. Wir werden auch den Unterschied zwischen sauberer (clean) und schmutziger (dirty) Kompression erläutern, um dir ein besseres Verständnis für dieses Thema zu geben.
In diesem Artikel werden wir smart:comp 2 verwenden, um zu veranschaulichen, was wir mit Kompressionscharakter meinen. Wenn du die in diesem Artikel angewandten Techniken ausprobieren möchtest, solltest du dir unsere kostenlose 30-Tage-Testversion holen.
Der Kompressionscharakter kann in ähnlich wie der Charakter einer Person betrachtet werden.
Jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter, der sich aus verschiedenen Merkmalen zusammensetzt. Eine Person kann als warm und freundlich, kühl und kultiviert oder neugierig und intelligent beschrieben werden.
Jede dieser Eigenschaften trägt zu einem Charakter bei, aber selbst mit diesen Merkmalen ist es sehr schwer, den gesamten Charakter einer Person zu definieren.
Ähnlich verhält es sich mit dem Charakter eines Kompressors. Bestimmte Kompressor-Plugins oder Hardwaregeräte verleihen dem Audiomaterial bei der Verarbeitung bestimmte Merkmale. So können Kompressoren einem Signal Sättigung hinzufügen, einen Klang aufhellen oder einen einzigartigen Pump-Effekt bewirken.
Alle diese Eigenschaften machen den Charakter eines Kompressors aus.
Man könnte annehmen, dass alle Kompressoren im Grunde den gleichen Charakter aufweisen, da sie oberflächlich betrachtet alle so ziemlich das Gleiche tun.
Sie verfügen alle über ähnliche Bedienelemente (Attack, Release, Ratio, Threshold, Makeup Gain usw.) und werden zur Bearbeitung des Dynamikbereichs von Audiodaten verwendet. Aber aufgrund individueller Eigenschaften in Bezug auf die Verarbeitung, Schaltung oder Programmierung hat jeder Kompressor seinen eigenen unverwechselbaren Klang oder Charakter.
Traditionell haben ältere Hardware-Geräte dank ihrer analogen Schaltung einen wärmeren Klang. Neuere digitale Kompressoren wie smart:comp 2 von sonible sind dagegen in der Lage, einen sauberen und transparenten Kompressionssound zu erzielen, der so mit analoger Technik nicht möglich wäre.
Eine Weiterentwicklung der digitalen Technologie, die den saubersten Kompressionscharakter auf dem Markt bietet, ist die Spektralkompression.
smart:comp 2 ist der erste – und bisher einzige – Kompressor, der intelligente Spektralkompression bietet.
Aber was ist Spektralkompression?
Ein spektraler Kompressor wie smart:comp 2 unterteilt das Frequenzspektrum in bis zu 2.000 einzelne Bänder. Jedes dieser 2.000 Bänder kann dann einzeln komprimiert werden, wodurch ein sehr gleichmäßiger und ausgewogener Kompressionsklang über das gesamte Frequenzspektrum entsteht.
Du kannst dir das Ganze wie einen extrem hochauflösenden Multiband-Kompressor vorstellen. Während ein Multiband-Kompressor jedoch nur zwischen drei und fünf Bänder bereitstellt, verfügt smart:comp 2 über bis zu 2.000 Bänder.
Das bedeutet, dass nicht nur die Höhen und Tiefen in deinem Audiosignal separat komprimiert werden, sondern auch einzelne Frequenzen innerhalb dieser Bereiche.
smart:comp 2 bietet dir die Möglichkeit, die Auswirkung der Spektralkompression zu steuern. Indem du den Einfluss der spektralen Verarbeitung steuerst, kannst du den Charakter des Kompressions-Sounds verändern. Darauf gehen wir im nächsten Abschnitt näher ein.
Wenn du dich eingehender mit der Spektralkompression und ihrer Anwendung beschäftigen möchtest, solltest du dir unseren Artikel über den Einsatz der Spektralkompression genauer ansehen.
Mit sonible’s smart:comp 2 kannst du eine große Bandbreite an Kompressionscharakteristiken erzielen – von einem schmutzigen, rauen bis hin zu einem herrlich transparenten Kompressionssound.
Allerdings übertrifft er andere Kompressoren, wenn es darum geht eine sehr saubere Kompression zu realisieren.
Das ist der Entwicklung der Spektralkompression zu verdanken. Wie bereits erwähnt, unterteilt die Spektralkompression das Frequenzspektrum in bis zu 2.000 einzelne Kompressionsbänder.
Du kannst das Ausmaß der Spektralkompression im smart:comp 2 mit dem Spectral-Comp.-Regler steuern.
Die Auswirkung der spektralen Verarbeitung kann mittels eines Einstellungsbereichs von 0–150 festgelegt. Je höher der Wert, desto stärker kommt die spektrale Kompression zum Einsatz und desto sauberer ist der Charakter der Kompression.
Wenn du den Spectral-Comp.-Regler auf 0 zurückdrehst, funktioniert smart:comp 2 mehr wie ein traditioneller Breitband-Kompressor. Dadurch erhalten wir sofort einen raueren, pumpenden Kompressionsklang, bei dem das gesamte Frequenzspektrum komprimiert wird.
Die Möglichkeiten von smart:comp 2 den Charakter einer Kompression zu beeinflussen enden hier jedoch nicht.
Seitlich des Spectral-Comp.-Reglers findest du den Style- beziehungsweise Color-Regler.
Der Style-Parameter bestimmt den Charakter des Kompressors zwischen “clean”, einem transparenten, subtilen Sound und “dirty”, einem straffen, warmen und druckvollen Sound.
Der Color-Regler steuert die Farbe der Spektralkompression. Nutze dieses Feature, um dein Audiomaterial heller oder dunkler klingen zu lassen.
Folgend findest du zwei Audiobeispiele. Wir haben mit smart:comp 2 jeweils eine schmutzige (dirty) und eine saubere (clean) Kompression angewendet.
Für jedes Beispiel haben wir exakt die gleichen Parameter für Ratio, Threshold, Attack und Release verwendet. Wir haben lediglich die Parameter Style und Spectral Comp. geändert.
Zusätzlich nutzen wir für jedes dieser Audiobeispiele die Vorteile der KI-gestützten Kompression von smart:comp 2.
Um sofortige Ergebnisse zu erhalten, drücke die Aufnahmetaste im oberen Bereich der Plugin-Oberfläche und spiele das Audiomaterial ab.
smart:comp 2 analysiert jetzt das Audiomaterial und trifft Parameterentscheidungen auf der Grundlage des abgespielten Materials. Du kannst nun ein Profil aus dem Dropdown-Menü neben der Aufnahmetaste auswählen. So weiß smart:comp 2, welche Art von Instrument verarbeitet werden soll und kann noch gezieltere Kompressionsentscheidungen treffen.
Zuerst arbeiten wir mit einem Drum-Beat.
So klingt es, wenn eine saubere (clean) Kompression angewendet wird.
Und so klingt es jetzt mit einer schmutzigen (dirty) Kompression.
Der Drum-Beat mit der schmutzigen Kompression kann als “gröber” beschrieben werden. Der Kompressionscharakter führt zu einer Sättigung, die sich besonders in den Höhen bemerkbar macht.
Die saubere Kompression hingegen ist weicher und klarer. Sie bietet eine authentischere Darstellung des ursprünglichen Drum-Beats und strafft ihn gleichzeitig mit einer subtilen Kompression.
Als nächstes arbeiten wir mit einem Akustikgitarren-Loop.
Wir fügen den Loop in unsere DAW ein und laden smart:comp 2 auf den Kanal.
So klingt der Gitarren-Loop mit einer sauberen Kompression.
Die Gitarre klingt sehr hell und die Höhen klingen funkelnd. Dank der Spektralkompression von smart:comp 2 haben sie viel Raum zum Atmen.
Und so klingt die Gitarre, wenn sie mit schmutziger Kompression bearbeitet wird.
Wieder einmal hat die schmutzige Kompression dem Sound Sättigung und Verzerrung hinzugefügt. Außerdem wurde der Gitarrensound dadurch voller, was je nach gewünschtem Sound wünschenswert sein kann.
Wenn du mehr über die Arbeit mit Kompressoren erfahren möchtest, solltest du unseren Blog besuchen. Hier findest du informative Artikel zu allen Aspekten des Abmischens.
Außerdem findest du hier coole Features wie unser Interview mit der Pro-Audio-YouTube-Legende White Sea Studio und einen Leitfaden zu drei Kompressor-Typen.