Top 3 Anwendungsbereiche der Mid/Side-Kompression

Februar 20, 2024 | How-to

Verbessere deine Produktionen, indem du diese Technik der Dynamikbearbeitung in drei wichtigen Anwendungsbereichen einzusetzen lernst.Mid/Side-Kompression ist ein leistungsstarkes Werkzeug, mit dem Produzenten das Stereo-Image ihrer Tracks sehr genau kontrollieren können.

Die Verwendung von Mid/Side-Kompression öffnet eine Welt kreativer und technischer Möglichkeiten, die mit herkömmlicher Kompression nicht möglich wären.

In diesem Artikel stellen wir dir einige unserer favorisierten Anwendungsbereiche für Mid/Side-Kompression vor, mit denen du deine Musikproduktionen auf ein höheres Level bringst. Unser eigener KI-gestützter Kompressor smart:comp 2 ist eine hervorragende Wahl für deine Plugin-Chain, da er eine leistungsstarke Mid/Side-Integration mitbringt.

Wenn du die in diesem Artikel beschriebenen Techniken ausprobieren möchtest, kannst du smart:comp 2 mit unserer 30-Tage-Testversion kostenlos ausprobieren.

Wenn du mehr über die Mid/Side-Bearbeitung erfahren möchtest, solltest du dir unbedingt unseren Artikel über die Top 3 Anwendungsbereiche für einen Mid/Side-EQ genauer ansehen.

1. Mehr Breite für deinen Mix

Der vielleicht häufigste Anwendungsbereich für einen Mid/Side-Kompressor ist in einer Mastering-Kette, um die Stereobreite eines Songs zu erweitern. Die meisten Mastering-Ingenieure setzen auf einen Mid/Side-Kompressor und auch du kannst einen solchen Kompressor für deine eigenen Masterings nutzen oder um das Stereobild eines Submixes oder einzelner Elemente in deinem Track zu vergrößern.

Zur Veranschaulichung arbeiten wir an folgendem Electro-Style-Track.

Wie du hören kannst, ist in den Seitenkanälen des Mixes eine Menge los. Die Kuhglocken, Hi-Hats und Shaker bewegen sich allesamt im Stereofeld. Die Bass- und Kick-Elemente haben auch Stereo-Informationen in den Mitten und oberen Frequenzen.

Mit einem Mid-/Side Kompressor wie smart:comp 2 können wir die seitlichen Elemente hervorheben und so den gesamten Mix voller klingen lassen.

Lade zunächst smart:comp 2 auf den Master-Channel und stelle ihn über die Schaltfläche oben links auf der Benutzeroberfläche in den Mid/Side-Modus.smart:comp 2Wir wollen nur den Side-Channel anpassen. Klicke auf das „S“ unterhalb der Ratio-Sektion, um den Kompressor für den Side-Channel auszuwählen.

Was wir erreichen möchten, ist eine leichte Kompression in den Seiten, um die Dynamik auszubalancieren und sie etwas präsenter zu machen.

Wir stellen eine mittlere Attack- und Release-Zeit von etwa 15 ms bzw. 133 ms ein. Stelle die Ratio auf 2:1 und passe den Threshold so an, dass, je nach Art des Tracks, eine Gain-Reduktion zwischen 1 dB und 4 dB erreicht wird. Da es sich hier um einen elektronischen Track handelt, können wir die Gain-Reduktion für einen noch extremeren Effekt ein wenig erhöhen.smart:comp 2Aktiviere abschließend Auto-Gain, um sicherzustellen, dass die Lautstärke nicht verloren geht. So klingt der Track jetzt:

Der Effekt ist recht subtil, aber wenn du diese Aufnahme mit der Originalaufnahme vergleichst, wirst du feststellen, dass die Seiten – insbesondere die Seiten des Bassbereichs – viel präsenter sind. Sie klingen lauter und die Mischung hört sich insgesamt voller an.

2. Besseres Sidechaining

Sidechain-Kompression ist eine der gängigsten Mischtechniken, die in allen Musikgenres eingesetzt wird, um die Bassline und Kickdrum in einem Track auszubalancieren.

Wahrscheinlich wendest du die Technik des sogenannten „Duckings“ schon seit Jahren an und denkst, dass es nicht mehr viel darüber zu lernen gibt. Durch den Einsatz von Mid/Side-Kompression können wir unser Sidechain-Game allerdings auf ein neues Niveau bringen.

Für diese Technik benötigst du einen Mid/Side-fähigen Kompressor, der auch über eine externe Sidechain-Funktion verfügt. Glücklicherweise bringt smart:comp 2 beide Funktionen mit und kann 30 Tage lang kostenlos getestet werden.

Heute demonstrieren wir diese Technik an folgendem Rock-Loop mit einer Bassgitarre und einem Schlagzeug-Beat.

Der Drum-Beat liegt auf einem MIDI-Kanal. Das bedeutet, dass wir die Kick-Drum direkt als Sidechain-Trigger für smart:comp 2 wählen können.

Für dieses Tutorial nutzen wir Ableton, du kannst jedoch alle von uns gezeigten Techniken auch in jeder anderen DAW problemlos umsetzen.

Lade smart:comp 2 auf den Bass-Kanal und wähle auf der Plugin-Benutzeroberfläche im Channel-Strip die Kick als Sidechain-Eingang aus, indem du die Dropdown-Menüs verwendest.

Jede DAW handhabt das Sidechain-Routing anders. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du diesen Schritt in deiner DAW durchführen kannst, solltest du auf der Website des jeweiligen Entwicklers nach weiteren Informationen suchen.

Mit der Kick als Sidechain-Eingang können wir nun mit der Programmierung von smart:comp 2 beginnen.

Versetze den Kompressor in den Mid/Side-Modus. Wenn smart:comp 2 das erste Mal in den Mid/Side-Modus wechselt, bearbeitest du standardmäßig den mittleren Kanal.

Aktiviere nun den externen Sidechain. Wenn wir jetzt den Loop abspielen, zeigt die visuelle Anzeige von smart:comp 2 das Kick-Signal in Blau und das Bass-Signal in Rot an, was bedeutet, dass der Kompressor von der Kick ausgelöst wird.smart:comp 2Wir können nun die Parameter von smart:comp 2 so einstellen, dass die Bassgitarre bei jedem Schlag der Kick leiser wird. Dadurch wird verhindert, dass die beiden Songelemente miteinander kollidieren. Das kann passieren, da beide Signale viele Bassfrequenz-Informationen teilen. Wenn zwei Instrumente Informationen im gleichen Frequenzbereich enthalten, kann es zu einer spektralen Maskierung kommen, wodurch beide Instrumente in der Mischung weniger präsent werden.

Wenn du den Bass mit dieser Technik aus dem Weg räumst, sobald die Kick erklingt, kann die Kick-Drum deutlich besser durchdringen – und wenn sie nicht erklingt, ist der Bass präsent und im Vordergrund der Mischung.

Wenn du den Kompressor für den Mid-Kanal einstellst, achte auf eine schnelle Attack- und Release-Zeit. Wir wollen nicht die ganze Kraft aus der Bassline herausziehen, indem wir den Kompressor zu lange ausklingen lassen. Auf der anderen Seite des Spektrums, wenn die Attack zu langsam ist, ist die Kick nicht durchsetzungsfähig genug.smart:comp 2Der Grund dafür, dass wir nur den Mid-Kanal ducken, wenn die Kick erklingt, ist, dass hier die meisten wichtigen Informationen enthalten sind und auch die meisten spektralen Maskierungen auftreten werden.

So klingt der Loop jetzt, wenn der Mid-Kanal des Basses per Ducking der Kick aus dem Weg geht.

Du wirst feststellen, dass die Kick jetzt in der Mitte des Stereo-Fields sehr präsent ist und sie wirkt nun viel wuchter. Die Basslinie ist aber immer noch über die Seiten hörbar.

3. Loops dekonstruieren

Wenn du mit Drumloops arbeitest, hast du als Produzent meist weniger Kontrolle über jedes Detail deiner Drumbeats, als wenn du deine Rhythmus-Sektion komplett selbst programmierst. Doch manchmal kommt einem ein Loop zu Ohren, dessen Groove einfach perfekt funktioniert. Egal, welche Versuche man unternimmt, um den Groove nachzubilden, manchmal ist es einfach nicht möglich, die gleiche Energie und das Feeling eines starken Drum-Samples zu erreichen.

Es ist keine Schande, einen Loop zu verwenden und zum Glück können wir mit Hilfe der Mid/Side-Kompression ein wenig mehr Kontrolle über den Loop gewinnen und ihn uns zu Eigen machen.

In unserem Beispiel arbeiten wir mit einem wirklich schönen House-Drum-Sample. Kick und Snare kommen aus der Mitte und einige verschiedene Percussions sind in den Seiten zu hören. Wir können hier die Mid/Side-Kompression nutzen, um die drückende Kick und Snare beizubehalten, während die Percussions in den Seiten reduziert werden, was uns wiederum die Möglichkeit gibt, sie zu ersetzen.

Wir laden den smart:comp 2 auf den Channel des Drumloops, aktivieren den Mid/Side-Modus und wählen den Seitenkanal aus, an dem wir arbeiten wollen.Bei dieser Technik werden die Seiten des Drumloops stark komprimiert, während die Mitte unkomprimiert bleibt. Auf diese Weise können wir die Lautstärke der Seiten reduzieren, während die Mitte laut und klar bleibt.

Bei diesem Drumloop – und auch bei den meisten anderen Drumloops – sind die Seiten die Bereiche, in denen sich die Percussions aufhalten, während die Mitte Platz für die Kick und die Snare bietet. Das bedeutet, dass wir auf diese Weise die Lautstärke der Percussion reduzieren.

Zunächst stellen wir den Schwellenwert des Seitenkompressors in smart:comp 2 so ein, dass alle Transienten den Kompressor auslösen, sobald sie auftreten. In diesem Fall setzen wir den Threshold auf -31 dB.smart:comp 2Die Ratio ist noch auf 1:1 eingestellt, es findet also keine Kompression statt, sodass wir keinen Unterschied hören können. Lass uns die Ratio erhöhen.

Die höchste Ratio, die wir mit smart:comp 2 einstellen können, ist 10:1. Da wir so viel wie möglich von den Percussions entfernen möchten, ist dieser Wert unsere Wahl. Wenn du einen anderen Mid/Side-Kompressor nutzt, stelle das Verhältnis auf die höchstmögliche Einstellung ein.smart:comp 2Wenn du dir jetzt den Drumloop anhörst, wirst du feststellen, dass die Percussions viel weniger präsent sind. Zugegeben, sie sind immer noch hörbar, aber nehmen viel weniger Platz in unserem Loop ein. Nun haben wir mehr Raum zur Verfügung, um eigene Elemente hinzuzufügen und den Loop zu unserem Eigenen zu machen.

Um die in diesem Artikel vorgestellten Techniken selbst auszuprobieren, kannst du smart:comp 2 30 Tage lang kostenlos testen.

Weitere Informationen zur Mid/Side-Bearbeitung findest du in unserem Leitfaden zu den Top 3 Anwendungsbereiche für einen Mid/Side-EQ.